Kirche Stelzen
Die Ursprünge der Kirche sind eng verbunden mit der Geschichte des ehemaligen Wallfahrtsortes Stelzen. So soll einer Sage nach ein vermögender Kaufmann aus Würzburg, wie viele andere auch, an der Itzquelle von schwerer Krankheit geheilt worden sein. Zum Dank spendete dieser nach seiner Genesung Geld für den Bau einer Kapelle. Diese wurde „Mariahilf“ genannt.
Die jetzige Kirche wurde auf dem Platz dieser Kapelle errichtet. Baubeginn war am Tag nach Walpurgis, dem 1. Mai 1467. Die sich entwickelnde Wallfahrt wurde zu dieser Zeit durch Augustinermönche aus Königsberg in Bayern betreut.
1524/25 wurde die Gemeinde im Zuge der Reformation evangelisch.
Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges verlor Stelzen allmählich seine Bedeutung als Wallfahrtsort.
In dieser Zeit versah der aus Holland stammende Pfarrer Rudolf Seeger, dessen Bildnis sich noch heute an der Nordwand des Kirchenschiffes befindet, seinen Dienst in Stelzen. Der hochverehrte Geistliche, der fast 30 Jahre in Stelzen wirkte, wurde nach seinem Tod im Jahr 1706 vor dem Altar der Kirche beerdigt.
Die Aufzeichnung der Kirchenbücher beginnt ab dem Jahr 1609.
Im Jahr 1640 wird der Taufstein geweiht.
Am 15.12.1647 wird die Kirche ein Raub der Flammen. Der Wiederaufbau dauerte bis zum Jahr 1649.
Renovierungen erfolgten in den Jahren 1853, 1911 und 1966. Die letzte größere Sanierung erfolgte 1991.
Aus dem Jahr 1911 stammen die jetzigen Emporen, Gestühl, Orgel, Altar und Kanzel.
Die erste Orgel in der Kirche wurde im Jahr 1739 von Johann Christian Dotzauer, ein zu dieser Zeit sehr begehrter Orgelbauer Südthüringens, errichtet.
Im Jahr 1867, nachdem die Dotzauer-Orgel weit über 100 Jahre ihren Dienst verrichtet hatte, wurde durch die Orgelbaufirma Hofmann & Söhne aus Neustadt bei Coburg ein Nachfolgeinstrument geschaffen, welches auf Grund widriger Umstände jedoch erst 1868 seiner Bestimmung übergeben werden konnte.
Die heutige Orgel, ein Werk der Firma Strebel aus Nürnberg, entstand durch einen vollständigen Umbau des Hofmannschen Instruments im Jahr 1911 im Zusammenhang mit einem grundhaften Um- und Ausbau der Kirche. Der Orgelbau ist nur dank der finanziellen Unterstützung des Herzogs Georg II. von Sachsen-Meiningen möglich. Die letzte umfassende Restaurierung der Orgel fand im Jahr 2012 statt.
Das Kircheninnere erhielt sein heutiges Aussehen im Zuge der Renovierung im Jahr 1991. In den Jahren 2010-2011 wurde die Kirchenmauer in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Sachsenbrunn saniert.
Von 1528 bis 1905 war Stelzen eine eigene Pfarrei. Seither wird die Gemeinde vom Pfarramt Sachsenbrunn verwaltet.