Kirche Sachsenbrunn
Die Geschichte der Kirche in Sachsenbrunn reicht bis in das Jahr 1490 zurück. In jener Zeit wurde an der Stelle der heutigen Kirche eine Wallfahrtskapelle für Pilger errichtet, die sich auf dem Weg zur Itzquelle nach Stelzen befanden. Von der alten Kapelle zeugen noch heute das Kreuzgewölbe im Chor, die Chorfenster, der Triumphbogen und das Schweifbogenfenster in der Nordwand des Langhauses. Auch der Steinaltar entstammt vermutlich dieser Zeit.
Im Jahr 1531 wurde die Kirche erweitert. Sie folgt heute dem einfachen Schema Langhaus, Chorraum und angebaute Sakristei an der Nordseite des Chores. Der aus Sandstein gefertigte Taufstein trägt die Jahreszahl 1593. Im Jahr 1610 wurde der 31 m hohe Turmaufsatz errichtet, der bis heute das Bild der Kirche entscheidend prägt.
Im 30-jährigen Krieg wurde die Kirche geplündert, diente als Quartier durchziehender Kriegshorden und wurde sogar als Pferdestall missbraucht. Einzig ein im Jahr 1637 gefertigter vergoldeter Abendmahlskelch konnte gerettet werden und wird von der Gemeinde nach einer sorgfältigen Restaurierung bis heute verwendet.
Nach dem Ende des „Glaubenskrieges“ begann der Wiederaufbau der Kirche. Insbesondere die jetzige Innengestaltung entstammt dieser Bautätigkeit aus dem 17. Jahrhundert. So wurden das Holzgestühl und die drei Emporen sowie die Kanzel geschaffen. Ein vormals runder Kirchenhimmel wurde mit dem Einbau der 3. Empore vermutlich wieder entfernt und durch die heutige gerade Kirchendecke ersetzt. Erst im Jahr 1750 wurde eine Sakristei angebaut.
Fast alle Flächen wurden mit einer einzigartigen Bemalung im Stile des Bauernbarock von Georg Jahn aus Eisfeld gestaltet. Sie zählt zu den eindrucksvollsten Arbeiten ihrer Art in der Region. Während auf der Kanzel die Evangelisten zu finden sind, zeigt die erste Empore mit 23 Bildern Szenen aus dem Neuen Testament und die zweite Empore 17 Darstellungen aus dem Alten Testament.
Eine geschnitzte Kreuzigungsgruppe oberhalb des Triumphbogen wird der Werkstatt des berühmten Würzburger Bildhauers Tilmann Riemenschneider zugerechnet und somit auf das 16. Jahrhundert datiert.
Die erste Orgel dürfte bereits im Jahr 1663 Einzug in das Gotteshaus gehalten haben. Aus den Unterlagen geht hervor, dass zu jener Zeit eine gebrauchte Kleinorgel von der Gemeinde Crock erworben wurde, die später mit neuen Orgelwerken erweitert wurde.
Im Jahr 1745 wurde beim Orgelbaumeister Johann Christian Dotzauer aus Hildburghausen eine neue Orgel in Auftrag gegeben, wobei Teile der alten Orgel erneut Verwendung fanden.
Die heutige Orgel stammt aus dem Jahr 1867/68 und wurde vom Orgelbauer Ludwig Glaser aus Saalfeld errichtet. Auf Grund gravierender baulicher Mängel machte sich jedoch bereits 1870 eine Überarbeitung erforderlich, die vom Orgelbauer F.W. Holland aus Schmiedefeld durchgeführt wurde.
Im Turm befinden sich insgesamt vier gusseiserne Glocken: die Sonntagsglocke (1921), die Gebetsglocke (1960), die Taufglocke (1921) und die Kinderglocke (1964).
In den Jahren 1990/91 wurde die Kirche letztmalig umfassend und sorgfältig restauriert.
Wie die beiden Weihekreuze an der inneren Nordwand belegen, wurde die ursprüngliche Kapelle einst von einem Bischof geweiht. Leider ist der Name der Kirche nicht überliefert, so dass sie bis zum Jahr 2011 keine Namen trug. Viele Indizien deuten jedoch darauf hin, dass ein möglicher Name "Heilig-Kreuz-Kirche" gewesen sein könnte.
Deshalb nahm in einem Gottesdienst die Landesbischöfin Ilse Junkermann am 16.10.2011 eine offizielle Namensweihe vor. Seither trägt das Sachsenbrunner Gotteshaus den Namen „Kirche zum Heiligen Kreuz“.